Der Hamburger Sportverein stellt sich derart oft selbst ein Bein, dass selbst Tausendfüßer bedröppelt aus der Wäsche schauen. In den acht Spielen seit dem Re-Start hat der HSV exakt zwei Spiele gewonnen - gegen den Tabellenletzten und den Vorletzen der 2. Bundesliga. Jeweils knapp. Hinzu kommen fünf vergeigte Spiele, als man letzter Sekunde den Ausgleich oder gar den gegnerischen Siegtreffer noch kassierte. Vorläufiger Höhepunkt: Die Pleite in Heidenheim. Nun muss daheim ein Sieg gegen Sandhausen her und Schützenhilfe bedarf es auch noch. (Sieg HSV: 1,3)
Was Euch erwartet?
Hoffentlich ein HSV mit Mumm in den Knochen. Denn der Gegner ist schließlich nicht Real Madrid, sondern der SV Sandhausen. Eine graue Maus der 2. Bundesliga. Der Klassenerhalt ist gesichert, seit drei Spielen ist man sieglos. Zuletzt verlor man sogar knapp gegen das Schlusslicht Dynamo Dresden. Bei Sandhausen lohnt auch mal eine frühe Attacke, denn kein Team geriet in der 2. Bundesliga in dieser Spielzeit öfter vor der 15. Minute in Rückstand als das Team aus Baden-Württemberg. Dafür müsste der HSV aber einmal von seinem klassischen Muster abweichen, denn bis dato schossen die Hanseaten knapp 61 Prozent ihrer Tore erst in der zweiten Halbzeit.
Sandhausen in der Offensive: Standards oder nichts!
Man kann nur hoffen, dass Hamburgs Trainerteam im Blick hat, wie Sandhausen vorrangig zum Torerfolg kam. Denn 62 Prozent der Sandhausener Saisontore erzielte man nach ruhenden Bällen. Bei einem derartigen Übergewicht an Standard-Toren zieht selbst der komplette englische Kader der WM 2018 ehrfürchtig den Hut. Insbesondere bei Eckstößen (10 Tore) herrscht Alarm!
Auf wen kommt es an?
Offensiv hat der HSV eigentlich fast nichts zu beklagen. Mit Joel Pohjanpalo kam im Winter ein echter Torgarant noch zusätzlich an die Elbe. Neun Treffer gelangen dem Finnen seit dem 19. Spieltag, allein sieben davon seit dem Re-Start der 2. Bundesliga. Derweil haben die Hamburger dann auch noch Lukas Hinterseer mit ebenfalls neun Saisontoren. Der Österreicher kam jedoch seit der Hinrunde kaum noch über die Rolle des Jokers hinaus. Bei Sandhausen dürfte neben Top-Torjäger Kevin Behrens (12 Tore) ein Spieler in den Fokus rücken: Dennis Diekmeier. Der Ex-HSVer schoss jüngst sein erstes Tor im Profi-Fußball und hat bereits angekündigt, dass sein Team auf Sieg spielt. Ein Tor gegen den HSV von Diekmeier, das den Sprung auf Platz drei verhindert, würde wohl einen ganz besonderen Platz in der HSV-Historie einnehmen.
Ausblick
Der HSV ist zum Siegen verdammt und muss hoffen, dass Heidenheim beim Meister in Bielefeld nicht über ein Unentschieden hinauskommt. Das Problem ist, dass die Bedenken weniger auf der Bielefelder Seite liegen, sondern beim HSV selbst. Die Hamburger haben in jeder Partie seit dem Re-Start Nerven gezeigt und sich um den Sieg bzw. Punkte gebracht. Dass es nun ausgerechnet im alles entscheidenden Spiel klappen soll, ist viel verlangt. Gegen einen Gegner wie Sandhausen aber dennoch allemal machbar. Tendenz: Knapper Stolpersieg für den HSV.