RB Leipzig will dieses Jahr im Titelkampf um die Meisterschaft angreifen. In der kurzen Pause wurden Kräfte getankt, fast schon traditionell aus Salzburg Verstärkung organisiert und der Blick nach vorn bzw. gen Süden gerichtet. Das Duell gegen Stuttgart ist eine Nagelprobe für die Leipziger. Gewinnt man, bleiben die Sachsen den Bayern auf den Fersen. Stolpern die Bullen jedoch über den forsch auftretenden Aufsteiger, lacht sich die Konkurrenz aus München schlapp.
Was Euch erwartet?
Der Bruch oder die Fortsetzung einer Leipziger Tradition. Der geneigte Fußballfan mag bei der Verwendung von Tradition und RB Leipzig in einem Satz stutzen. Jedoch verloren die Sachsen bis dato noch kein Duell gegen einen Aufsteiger in der Bundesliga. Stattdessen lautet die Bilanz: 14 Siege, 3 Unentschieden. Fast schon kurios würde es anmuten, wenn der VfB Stuttgart diese Serie ausgerechnet mit seinem ersten Heimsieg der Saison brechen würde. Frühstarter sind die beide Teams in dieser Spielzeit bisher noch nicht wirklich. Stuttgart gelang zwei Mal vor der 15. Minute das 1:0, Leipzig einmal. Aber: Der VfB schoss gegen Köln daheim bereits nach 24 Sekunden das 1:0. Der früheste Führungstreffer dieser Spielzeit. Offensiv erfolgreicher vor der Pause ist jedoch RB Leipzig: 14 der 24 Saisontore fielen vor dem Seitenwechsel. Defensiv lassen die Roten Bullen weniger anbrennen als Teflonpfannen. Nach 13 Spieltagen kassierte die Nagelsmann-Elf erst neun Gegentore, fünf davon jedoch in Hälfte eins. In den ersten 45 Minuten kassierte der Aufsteiger aus dem Ländle allein schon elf seiner 20 Gegentore.
Die Schwaben-Schwäche nach Standards
Der VfB Stuttgart steht als Rückkehrer in die Bundesliga mit 18 Punkten nach 13 Spieltagen eigentlich glänzend da. Die Bilanz hätte jedoch noch besser aussehen können, wenn man nicht so schlafmützig bei ruhenden Bällen wäre. Die Hälfte der 20 Gegentore resultierte aus Standardsituationen. Ausgerechnet hier sind die Leipziger bisher sehr erfolgreich: Elf der 24 Saisontore fielen nach ruhenden Bällen. Nicht abwegig, dass es in Stuttgart am Samstag Abend noch mehr werden.
Auf wen kommt es an?
Marcel Sabitzer spielt in dieser Saison so stark auf, selbst Mourinho kommt derzeit ins Schwärmen, wenn er an ihn denkt. An einem Drittel aller bisherigen Treffer war der Österreicher direkt beteiligt. Für staunende Blicke sorgt auch die Mehrheit der Stuttgarter Kicker, aber insbesondere Silas Wamangituka. In 42 Prozent aller bisherigen Schwaben-Treffer war der Kongolese involviert. Anzeichen von Sättigung? Mitnichten.
Ausblick
Der Samstag Abend dürfte einen Blockbuster in Stuttgart bieten. Beide Teams setzen auf Angriff. RB Leipzig hat die Favoriten-Rolle inne, Stuttgart kann aus seiner Lieblingsposition heraus angreifen - als Underdog ohne Druck. Problem: Leipzigs Abwehr stand in dieser Spielzeit bisher überragend gut. Nur drei Gegentreffer im Umschaltverhalten kassierte Leipzig, zugleich Stuttgarts große Stärke (12 Tore). Tendenz: Torreicher Auswärtssieg für Leipzig. (Sieg RBL: 1,8)