Nach einen torlosen Grottenkick reist Werder Bremen zum zweiten Relegationsspiel nach Heidenheim. Positiv für den Bundesligisten - jeder eigene Sieg sowie jedwedes Unentschieden mit Torerfolg würden den Klassenerhalt sichern. Können Kohfeldts Mann in Spiel zwei endlich das Heidenheimer Bollwerk knacken? (Bremen Sieg: 2,1)
Was Euch erwartet?
Ein Werder Bremen auf den Pfaden des HSV. Im Jahr 2014 spielte der Hamburger Sportverein im Hinspiel der Relegation ebenfalls 0:0 und sicherte sich im Rückspiel mit einem 1:1 in Fürth den Klassenerhalt. Souverän sieht anders aus, aber am Ende könnte das Endergebnis zwischen Bremen und Heidenheim ebenfalls so lauten. Prinzipiell gelang Bremen in dieser Saison auswärts deutlich mehr als daheim: 22 der 31 Saisonpunkte fuhren die Hanseaten auf fremden Plätzen sein. So auswärtsstark wir Bremen ist (Platz 8 der Auswärtstabelle) so fulminant heimstark ist Heidenheim. Insgesamt 37 der 55 Saisonpunkte fuhr der FCH daheim ein, verlor seit Oktober 2019 keine Partie mehr daheim.
Geduldsspiel und Entscheidung per Ecke?
Dass die Heidenheimer in 90 Minuten mehr Beton anrühren können als elf Betonmischer im Dauerlauf, hat das Hinspiel eindrucksvoll bewiesen. In 15 der vergangenen 34 Spieltage in der 2. Bundesliga kassierte Heidenheim kein Gegentor. Neun dieser Partien fanden daheim statt. Zudem: Bremen gelangen in der gesamten Partie nur zwei Torschüsse auf den Kasten des FCH. Die Heidenheimer hingegen vollbrachten das Kunststück nicht einen Schuss direkt aufs Tor zu bringen. Kurz vor Schluss hätte es jedoch fast mit einem Volltreffer geklappt. Eine Eckball von Schnatterer auf den Kopf von Timo Beermann ging nur knapp am Bremer Gehäuse vorbei. Insgesamt 16 der 45 Saisontore fielen per Standards, acht davon nach Ecken. Bremen stellt auswärts die sechstbeste Offensive (27 Tore), vor allem im Umschaltverhalten überzeugten die Hanseaten (11 Tore). Spätestens nach einem Bremer 1:0 könnte also die Entscheidung per Konter kommen.
Auf wen kommt es an?
Niclas Füllkrug hatte nach Abpfiff mehr auffällige Szenen als in den 90 Minuten zuvor. Die Bremer Fans hoffen, dass der Zwist mit dem eigenen Trainer für das Rückspiel mehr positive Energien auslöst und ihm ein Treffer gelingt. Bei Heidenheim wird es Tim Kleindienst ankommen. Der Stürmer der Heidenheimer zeichnet sich für 15 der 45 Saisontore verantwortlich, bereitete zudem vier weitere Tore vor.
Ausblick
Es dürfte erneut eine zähe Partie werden, da vermutlich bereits das erste Tor für die Entscheidung sorgen wird. Führte in dieser Saison Heidenheim 1:0 daheim, siegte man in allen zehn Partien. Lag man jedoch zurück, siegte Heidenheim nur in einer von fünf Partien, spielte aber immerhin zwei Mal unentschieden. Was jedoch in diesem Fall einer Niederlage gleichkäme. Bremen führte in dieser Spielzeit zwölf Mal in der Fremde, siegte sechs Mal und spielte drei Mal Unentschieden. Lagen die Bremer jedoch zurück, verlor Werder vier von fünf Partien, einmal gab es noch ein Unentschieden - das würde am Montag Abend reichen für den Klassenerhalt. Und noch etwas spricht für Bremen: In den letzten 16 Relegationspartien konnte der Zweitligist nie gewinnen. Letztmals 2012 siegte Düsseldorf bei Hertha BSC. Der letzte Heimerfolg gelang Nürnberg in der Relegation gegen Energie Cottbus.