Hertha BSC will eigentlich nur eins - raus aus dem Tabellenkeller und ab Richtung Europa. Die Realität ist jedoch trister als der Anblick des leeren Olympiastadions am Spieltag. Zum Auftakt 2021 kommt die Trümmertruppe des vergangenen Jahres - Schalke 04. Liefert Hertha BSC Schützenhilfe, um den Tasmania-Rekord bald zu knacken oder wird Bruno Labbadia allmählich zum Berliner Problembär?
Was Euch erwartet?
Ein bisschen Hoffnung auf Spektakel. Nach 13 Spieltagen hinken sowohl Hertha BSC als auch Schalke 04 den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Die Knappen droht der Rekord in puncto Sieglosigkeit bald zu erdrücken während es bei der alten Dame aus Berlin die Erwartungen des Investors sind. Nach der Mini-Pause rund um die Feiertage soll es nun mit neuer Energie sowie auf Schalker Seite mal wieder mit einem neuen Übungsleiter endlich bergauf in der Tabelle gehen. Wie sehen die Fakten aus? Hertha BSC ist in dieser Saison erst zwei Mal daheim in Führung gegangen, einmal jedoch bereits nach wenigen Minuten. Einmal verlor der Hauptstadt-Club jedoch, einmal endete die Partie Remis. Derweil sind die Schalker so oft wie kein anderes Team in dieser Saison auswärts in Rückstand geraten (6x). Insgesamt rannten die Königsblauen nach 13 Spieltagen bereits zwölf Mal einem Rückstand hinterher. Hertha BSC lag aber auch schon fünf Mal zurück, drei Mal davon daheim.
Harmlos trifft auf ideenlos
Vor dem Pausenpfiff traten sowohl Hertha BSC (6 Tore) als auch Schalke 04 (3 Tore) bisher nicht sonderlich in Erscheinung. Danach brachen bei den Herthanern bisher aber alle Dämme - sowohl offensiv als auch defensiv. Insgesamt 14 der 20 Saisontore fielen nach dem Seitenwechsel, aber eben auch 16 der ingesamt 24 Gegentore. Der VfL Wolfsburg auf Platz vier hat genauso viele Tore erzielt, aber elf Gegentore weniger kassiert. Bei insgesamt nur acht Saisontoren kann bei Schalke 04 in keinerlei Form von Stärken gesprochen werden. Schlimmer noch ist der Blick auf die Abwehr: 36 Gegentore nach 13 Spieltagen sind ein Armutszeugnis. Zumal 17 Stück nach ruhenden Bällen fielen, sechs allein per Elfmeter. Ein “Glück” traf die Hertha erst drei Mal durch einen Standard - zwei Mal jedoch davon vom Punkt.
Auf wen kommt es an?
Bei Hertha BSC ist die Devise seit dem letzten Winter klar: No Cunha, no Party. Nachdem der Brasilianer aus Leipzig in die Hauptstadt wechselte, ging ein Ruck durch die oft fahrig und uninspiriert agierende Hertha-Elf. Cunha ist nach 13 Spieltagen an bisher 45 Prozent aller Hertha-Tore beteiligt gewesen. Läuft es bei ihm nicht, hakt es bei den Blauweißen - wie zuletzt in Freiburg. Bei Königsblau ruhen die Hoffnungen auf Mark Uth. Er ist der einzige Knappen-Angreifer, der seiner Jobbezeichnung bis dato zumindest annähernd gerecht wurde (2 Tore, 1 Assist).
Ausblick
Hertha BSC spielte bisher schwach in dieser Saison, Schalke 04 jedoch unterbot bisher noch jeden Gegner. Wenige Tage Training unter neuer Leitung werden mit Sicherheit keine 180-Grad-Wende ausgelöst haben. Hoffnung spendet vielleicht aber ein Blick in die Historie der positiven Art: Seit dem Jahr 2000 gewann Schalke 17 seiner 21 ersten Spiele im neuen Jahr, der Rest ging jedoch verloren. Hertha BSC hat in diesem Keller-Duell die Favoriten-Rolle inne und kann sich nur blamieren gegen die ewig sieglosen Knappen. Gute Zeichen für eine Punkteteilung. (Unentschieden: 3,9)